2020 Wertschätzung fremder Kulturen

In ihrer Heimat bekannte Künstler -

jetzt in Deutschland und Europa

In dieser Ausstellung zeigten wir beispielhaft einige Künstler, die das Thema "Verlust der Heimat" in ihren Werken aufgegriffen hatten. Hier handelte es sich um Bilder oder Skulpturen. Die Motive waren von den Künstlern unterschiedlich gewählt worden. Das Thema HEIMAT hatte jedoch über einen längeren Zeitraum die Werke dieser Künstler stark beeinflusst. Mehr zufällig waren hier Werke ausgewählt von:

  • Ibrahim DANDAL, Palmyra / Syrien, heute Schweiz
  • Ahmed KLEIGE, Syrien, heute Niederlande
  • Ebrahim HAMED, Syrien, heute Beirut und Abu Dhabi
  • Faisal AL HASAN, Syrien, heute Deutschland

Den gezeigten Kunstwerken ist gemeinsam, dass sie auf ein bestimmendes Erlebnis im Leben des jeweiligen Künstlers Bezug nehmen.

 

Sie möchten noch mehr über die Künstler erfahren, klicken Sie auf den Namen oder auf das Bild. Auf der hinterlegten Seite erfahren Sie den künstlerischen Werdegang, seine Aussagen bzw. Themen des Künstlers und können einzelne Werke bereits entdecken. 

Ibrahim Dandal

thematisiert in seinen Bildern immer wieder die sinnlose Zerstörung seiner Heimatstadt Palmyra und den Verlust der historischen Stätte und jahrtausendealter Kultur durch den Islamischen Staat. Aus der Erinnerung an seine Heimat entsteht die Kraft der starken Bilder mit leuchtenden Farben, die für die großartige Kulturgeschichte und den Wunsch nach Freiheit steht.

Ahmed Kleige

hat auch wie Al Hasan durch den Krieg seine Existenzgrundlage und dann auch seine Heimat verloren. Mit expressiven Farben beklagt Kleige die Schicksale der vom Krieg betroffenen Menschen. Meist sind seine Motive obdachlose Familien, Frauen und Kinder auf der Flucht. Die Leuchtkraft der Bilder weckt die Aufmerksamkeit des Betrachters und fordert Hilfe für die bertroffenen Menschen ein. Erst nach 10 Jahren des Beginns seiner eigenen Betroffenheit ändern sich die Motive seiner Werke und haben auch andere Themen zum Inhalt.

Ebrahim Hamed

ist an den Ufern des Euphrats geboren und seine Kunst gilt als tief verwurzelt mit den lokalen Traditionen. Diesen starken Einfluss der kulturellen Geschichte hat Hamid auch durch sein Studium der Künste in Damaskus nicht verloren. Er bezeichnet sich selbst als Motiv-Künstler, der mit seiner Malerei Gedichte schreibt. Nach seiner Flucht aus Syrien hat er stets die Nähe zu seinem Land gesucht und hat deshalb auch an der Sonderschau "Syrian Civilisation is still alive" der Venedig Biennale 2019 teilgenommen.

Faisal Al Hasan

greift auf assyrische Smbolkraft in seinen Werken zurück. Seine Skulpturen sind oft Gesichter nicht realer Figuren mit Gesichtszügen aus mesopotamischer Zeit. Für ihn sind sie zeitlos und verkörpern den Menschen schlechthin. Im Vordergrund ist der Ausdruck des Gesichtes, nicht die Zuordung zu einer Kultur oder Region (Al Hasan). Seine Bilder übrzeichnen die Verfremdung der Menschen und Figuren, die zur Anklage gegen Krieg und Ungerechtigkeit in seinem, wie auch in anderen Ländern wird.

Das Referenzsystem unserer Kunstverständnisses ist durch Tradition, überlieferte Werte, Religion und auch Zusammengehörigkeitsgefühl geprägt. Kunst wurde auch bei uns im geschlossenen System gedacht (Arie Hartog). Bei den hier ausgewählten Künstlern zeigt sich, dass das bestehende Referenzsystem für Kunst gesprengt wird durch einschneidende Erlebnisse, oft durch Verlust der Heimat. Ihre Erfahrung heute erlaubt uns ein Wiederentdecken der eigenen Kunst und Kultur. Dies erfordert einen respektvollen Umgang mit uns fremder Kunst und Kulturen.

gefördert und unterstützt von: